Warum ist Ontario die erfolgreichste Provinz in Kanada?
Verträge mit den größten Unternehmen der Welt und Investitionen in Milliardenhöhe.
Jede kanadische Provinz hat etwas, auf das sie stolz sein kann: Alberta könnte man als Touristenmagnet bezeichnen, so viele Ferienorte gibt es und so ernsthafte Investitionen in die Tourismusindustrie; Nova Scotia ist die am schnellsten wachsende "grüne Wirtschaft" und bekämpft erfolgreich Kohlenwasserstoffemissionen.
Und doch, wenn man eine der kanadischen Provinzen auswählen sollte, die das attraktivste Ziel für ausländische Investitionen ist, dann wäre es sicherlich Ontario. Wie ist die Provinz Ontario zu einem Mekka für ausländische Investoren geworden, die bereit sind, ihr Geschäft in der kanadischen Provinz zu entwickeln?
Ontario ist eine der größten kanadischen Provinzen. Hier befinden sich die Städte, von denen Menschen in aller Welt gehört haben oder die sie gut kennen: die Hauptstadt Ottawa und die Großstadt Toronto.
Eine große Provinz erfordert eine Menge Geld und eine seriöse Verwaltung. Seit vielen Jahren sind die wichtigsten Positionen in der Provinz in den Händen der sehr geschäftstüchtigen und aktiven Familie Ford. Doug Ford war Mitglied der Legislative der Provinz. Auch seine beiden Söhne haben es geschafft, den politischen Eifer ihres Vaters zu zeigen und sind Politiker geworden. Der älteste Sohn Robert war von 2010 bis 2014 Bürgermeister von Toronto, und sein Bruder Doug Ford Jr. ist seit 2018 Premierminister von Ontario.
Die Regierung von Doug Ford nimmt die Herausforderungen der Provinz ernst: grüne Industrien, fehlende Arbeitsplätze, die Notwendigkeit, in Schulen und Universitäten zu investieren, und die Unterstützung anderer Provinzen, die mit Naturkatastrophen und innenpolitischen Problemen zu kämpfen haben.
Ford und Ontario
Anfang April kündigte der amerikanische Konzern Ford ein gemeinsames Projekt mit der Provinz Ontario an. Die Verantwortlichen von Ford erklärten, sie würden 1,8 Mrd. CAD (etwa 1,3 Mrd. USD) in ihr Werk in Oakville investieren, um es zu einem neuen Zentrum für die Herstellung von Elektroautos zu machen.
Das Unternehmen geht davon aus, dass die nächste Generation von Elektroautos etwa Mitte des Jahrzehnts auf den Markt kommen wird, und die Umstellung dürfte sechs Monate dauern. Die Fabrik wird Zellen aus der Batteriefabrik verwenden, die derzeit in Kentucky gebaut wird.
Dieses Geld ist eine der größten ausländischen Investitionen in der Geschichte der Provinz. Die Führung von Ontario bestand vor allem darauf, dass die Arbeitsplätze für kanadische Arbeitnehmer erhalten bleiben. Als die Nachricht Anfang April durch die Presse ging, war dies eines der Themen, für die sich die Reporter besonders interessierten. Das amerikanische Unternehmen versicherte, dass die Kanadier ihre Arbeitsplätze behalten würden.
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Die Ford-Ontario-Allianz ist ein Beweis für eine für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft zwischen amerikanischen Unternehmen und kanadischen Politikern. Beide Länder sind bestrebt, das gemeinsame Ziel der G7-Länder zu erreichen, bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden, wenn nicht schon früher, und die Errichtung eines Werks zur Herstellung von Elektroautos bringt beide diesem Ziel näher.
Volkswagen & Ontario
Ontario zieht nicht nur seine Nachbarn an, mit denen es seit langem etablierte Beziehungen unterhält. Ein anderes Monstrum der Automobilherstellung, das ein Dutzend berühmter Marken unter seiner Herrschaft aufgebaut hat, hat einen Vertrag mit der Provinz unterzeichnet.
Volkswagen wird eine Batteriefabrik in Ontario bauen. Sie haben, wie Ford, große Pläne für die Zusammenarbeit mit der Provinz. Der kanadische Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie sagte, dies sei "die größte Investition in den Automobilsektor in der Geschichte Kanadas."
Das Investitionsvolumen beträgt 7 Milliarden CAD.
Es wird die größte Produktionsstätte von Volkswagen in ganz Nordamerika sein. Das Werk wird etwa 3 000 Menschen beschäftigen, aber schon jetzt sagen Vertreter der Provinz, dass sie wahrscheinlich etwa 1 000 weitere Arbeitsplätze schaffen werden.
Die deutschen Führungskräfte planen, bis zu 1 Million Autos pro Jahr zu produzieren. Die Kapazität des Werks dürfte ausreichen, um diese ehrgeizigen gemeinsamen Ziele zu erreichen, denn Volkswagen will in den kommenden Jahrzehnten 25 neue Modelle von Elektroautos auf den Markt bringen. Hauptlieferant der Batterien ist das Werk in Ontario.
Der Premierminister von Ontario, Doug Ford, lobte das Abkommen und sagte, es sei wichtig, alle politischen Schwierigkeiten zu überwinden, um Investitionen in die Provinz zu holen.
General Motors und Ontario
Eine neue Wendung in der Zusammenarbeit der Provinz mit Großunternehmen ist eine zusätzliche Investition von General Motors in das Lkw-Werk in Oshawa.
Am 6. Juni 2023 wurde eine weitere Investition angekündigt: 280 Millionen CAD. Und dann, im Jahr 2020, betrug die Erstinvestition 1,2 Mrd. CAD. Mit diesem Schritt bekräftigte General Motors sein Engagement für die amerikanisch-kanadische Zusammenarbeit.
Mit dem Werk 2020 wurden 2.600 neue Arbeitsplätze und etwa 1.000 weitere geschaffen. 50 % der neuen Mitarbeiter sind Frauen.
"Wir freuen uns, zusätzliche Investitionen für unser Werk in Oshawa ankündigen zu können, um die Produktion der nächsten Generation von Full-Size-Pickups zu unterstützen. Wir sind stolz darauf, heute sagen zu können, dass wir in Oshawa auch in den kommenden Jahren Pickups produzieren werden", sagte Marissa West, Präsidentin und Geschäftsführerin von GM Canada.
Perspektiven
Ontarios aktive Zusammenarbeit mit Unternehmen in der ganzen Welt, von den Vereinigten Staaten bis nach Deutschland, weckt das Gefühl eines ernsthaften zukünftigen Erfolgs. Und während Ontario heute noch mit Kriminalität, Einwanderungskontrollen und Schulsicherheit zu kämpfen hat, weiß die Provinzregierung schon im Voraus, welche Richtung sie für die Zukunft einschlagen wird.
