Kanadas Arbeitslosenquote ist wieder angestiegen
Eine neue Arbeitsmarktstudie berücksichtigt die Zuwanderer.
Statistics Canada hat einen weiteren regelmäßigen Bericht über die Lage auf dem Arbeitsmarkt veröffentlicht. Im vergangenen Monat ist die Arbeitslosenquote erneut leicht gestiegen: von 5,7% im Oktober auf 5,8% im November. Dennoch übertraf die Wirtschaft mit einem Zuwachs von 25.000 Arbeitsplätzen alle Erwartungen der Experten. Aber sie hat immer noch nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten.
Die Hauptbevölkerungsgruppe, in der die Arbeitslosigkeit jetzt zunimmt, sind junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Darüber hinaus steigt die Zahl der Entlassungen weiter an. Im Vergleich zum letzten Jahr war es im November wahrscheinlicher, dass die Arbeitslosen ihren vorherigen Arbeitsplatz kündigten, was die schwierigeren wirtschaftlichen Bedingungen im Allgemeinen und die Arbeitsmarktbedingungen im Besonderen im Jahr 2023 widerspiegelt.
Die kanadische Arbeitslosenquote bewegt sich derzeit in der Nähe des Niveaus vor der Pandemie, wird aber voraussichtlich weiter steigen, da höhere Kreditzinsen die Unternehmen unter Druck setzen.
"Der Anstieg war bisher nicht sehr groß, aber es ist die Art von Anstieg, die man normalerweise nur zu Beginn eines Abschwungs auf dem Arbeitsmarkt sieht", kommentierte Nathan Janzen, stellvertretender Chefökonom bei der Royal Bank of Canada.
Einwanderer auf dem Arbeitsmarkt
In den letzten Jahren ist eine Rekordzahl von Einwanderern nach Kanada gekommen, um Arbeit zu finden, um ihre Familien wieder zu vereinen oder als Flüchtlinge. Im Jahr 2021 erreichte der Anteil der Einwanderer ein Allzeithoch von 23 %. Vom 1. Juli 2022 bis zum 1. Juli 2023 entfielen fast 98 % des Bevölkerungswachstums auf Einwanderer und Personen mit nicht ständigem Wohnsitz.
Zwar spielen Einwanderer eine immer wichtigere Rolle auf dem kanadischen Arbeitsmarkt, doch stoßen viele Einwanderer immer noch auf Hindernisse bei der Integration in den Arbeitsmarkt, auch diejenigen, die eine Hochschulausbildung oder im Ausland erworbene Berufserfahrung haben.
Von den jüngsten Einwanderern (die innerhalb der letzten fünf Jahre nach Kanada kamen), die über ausländische Berufserfahrung oder einen postsekundären Abschluss verfügten, hatten fast 6 von 10 (58,2 %) Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz in ihrem Studienfach zu finden.
Im Vergleich dazu hatte weniger als die Hälfte (47,6 %) derjenigen, die 5-10 Jahre zuvor zugewandert waren, ähnliche Probleme.
Die häufigsten Schwierigkeiten waren das Fehlen einer ausreichenden Arbeitserfahrung in Kanada (22,7 %), fehlende Verbindungen zum Arbeitsmarkt (20,3 %) und fehlende Referenzen aus Kanada (18,5 %).
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Das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe verzeichneten die größten Beschäftigungszuwächse, während der Groß— und Einzelhandel sowie das Finanz— und Versicherungswesen, das Grundstücks— und Wohnungswesen und die Vermietung und Verpachtung die meisten Arbeitsplatzverluste hinnehmen mussten.
Territorial gesehen stieg die Beschäftigung in Kanada im November in New Brunswick und sank in Prince Edward Island. In allen anderen Provinzen gab es kaum Veränderungen.
Unter den städtischen Ballungsräumen waren die höchsten Arbeitslosenquoten in Windsor (7,6%), St. Catharines-Niagara (7,3%) und Oshawa (7,3%) zu finden. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten wurden in Quebec City (2,7%), Kelowna (3,9%) und Victoria (4,1%) verzeichnet.
Zustand der Wirtschaft
Trotz der Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt steigen die durchschnittlichen Stundenlöhne weiterhin rasch an, und zwar um 4,8 % gegenüber dem Vorjahr. Experten führen dies darauf zurück, dass die Arbeitnehmer aufgrund des jüngsten Anstiegs der Inflation einen Ausgleich suchen.
Die Inflation selbst verlangsamt sich laut einem weiteren Bericht des kanadischen Statistischen Amtes weiterhin und ist bereits auf 3,1 % gesunken.
