Diese Frau ist einflussreicher als Trudeau und das Parlament
Wer ist Mary Simon und warum verfügt sie über nahezu unbegrenzte Macht?
Foto: Cpl Valerie Mailhot, Rideau Hall, OSGG-BSGG
Vor kurzem haben wir einen Artikel darüber geschrieben, wie Mary die Kanadier anspricht. Nicht alle unsere Leser und nicht alle Kanadier wissen, wer diese süße grauhaarige Frau ist, die wie eine Grundschullehrerin aussieht. Tatsächlich ist sie die einflussreichste Person in Kanada, die Justin Trudeau und das gesamte Parlament entlassen kann und die gleichen Befugnisse wie der König hat. Sie ist nicht nur für ihr Heimatland Kanada, sondern auch für Großbritannien eine herausragende Persönlichkeit.
Sogar unter der verstorbenen Königin Elizabeth wurde Simon mit einem großen Privileg geehrt — sie wurde zur Generalgouverneurin von Kanada gewählt. Ja, Kanada ist von seiner politischen Struktur her nach wie vor eine Monarchie, die der britischen Krone untergeordnet ist. Der Generalgouverneur ist der Chef der Exekutive des Landes, der nur dem König oder der Königin unterstellt ist. An zweiter Stelle steht der königliche Geheimrat für Kanada, und erst dann folgen der Premierminister und das Parlament. Justin Trudeau ist also nicht die oberste Person in Kanada. Die wichtigste Person im Lande nach dem König ist die Inuk Mary Simon.
Als Vertreter des regierenden Monarchen hat der Generalgouverneur unter der englischen Krone nahezu unbegrenzte Befugnisse. Er hat alle Rechte des Monarchen und kann sich die königliche Macht im Interesse des Herrschers und der Bevölkerung des Landes "ausleihen". So kann der Generalgouverneur beispielsweise den Premierminister entlassen. Solche Fälle sind zwar selten, aber im vergangenen Jahrhundert sind sie vorgekommen.
Jetzt ist Simon 75 Jahre alt, aber sie hat sich ihren brillanten Verstand und ihre Energie bewahrt. Die Kanadier behandeln sie gut: Sie ist bekannt für ihre diplomatischen und menschenrechtlichen Aktivitäten, ihre ausgewogenen Entscheidungen und ihre Kompromissbereitschaft. Sie versteht es, kompromisslos zu sein, wenn es um das Wohl Kanadas geht, und sanft, wenn es darum geht, eine Einigung zwischen den Einwohnern des Landes zu erzielen.
Sie wurde in dem Inuit-Dorf Kangiqsualujjuaq in der Nähe von Quebec in einer Familie mit acht Kindern geboren. Ihr Vater war ein Angelsachse und ihre Mutter war eine Inuk. Die Familie lebte nach der traditionellen Lebensweise dieses nördlichen Volkes. Mary hat viel gejagt, Fische gefangen und eine natürliche Wirtschaft betrieben. Sie spricht die Sprache der Eingeborenen und kennt das traditionelle Handwerk der Inuit. Selbst in ihrem fortgeschrittenen Alter kann sie ein Reh schießen, ein Gericht aus seinem Fleisch kochen und Kleidung aus seiner Haut herstellen. Sie leitete lokale Organisationen zum Schutz der Rechte indigener Völker, arbeitete als Journalistin beim Radio und war Kanadas Botschafterin in Dänemark.
Simon löste Julie Payette ab, die sowohl bei ihren Untergebenen als auch bei den Bürgern Kanadas unbeliebt war. Die ehemalige Generalgouverneurin schikanierte und beleidigte ihre Mitarbeiter und trat schließlich wegen eines "toxischen Arbeitsumfelds" zurück. Niemand beschwert sich über Mary, im Gegenteil, sie genießt grenzenlosen Respekt bei Kollegen und Politikern in aller Welt.
Nach ihrer Ernennung sah sich Mary mit einer Welle des Hasses von Rassisten und Sexisten konfrontiert, aber sie wehrte sich gegen die gemeinen Kommentare und setzte ihre Arbeit fort, wobei sie die Unzufriedenheit der anderen ignorierte. Mit der Zeit begannen selbst die schärfsten Kritiker, die "Dickhäutigkeit" und das ruhige Selbstvertrauen dieser Frau zu respektieren.
Bereits 1988 besuchte sie als Teil einer Delegation der nördlichen Völker die Sowjetunion und war sowohl bei der Bevölkerung von Tschukotka als auch bei den sowjetischen Behörden sehr beliebt. Die Kanadier lieben sie für ihre Fähigkeit, "sogar mit Kommunisten" eine gemeinsame Basis zu finden.
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Meistens bleibt diese Frau im Verborgenen und übt ihre Tätigkeit im Stillen aus. Ihre Hauptaufgabe ist es, historisches Unrecht zu korrigieren, Konflikte zwischen Ureinwohnern und Migranten in Kanada zu lösen, gute Nachbarschaft und gegenseitigen Respekt in der Gesellschaft zu schaffen. Natürlich ist es auch ihre Pflicht, Kanada immer und überall vor dem König zu verteidigen, im Interesse ihres Landes zu handeln und zu versuchen, so viele "Vergünstigungen" wie möglich dafür zu bekommen.
