Kanadische "Superschweine" wandern in die USA ein.
Die US-Behörden versuchen, die Invasion zu stoppen.
In Kanada wächst die Population so genannter "Superschweine", verwilderter Hybriden, die die Überlebensfähigkeiten des eurasischen Wildschweins mit der Größe und hohen Fruchtbarkeit von Hausschweinen kombinieren, rapide an. Diese nicht einheimische nordamerikanische Art bedroht nach Ansicht von Experten die lokalen Ökosysteme. Und jetzt überqueren sie auch die Grenze zu den Vereinigten Staaten.
Ryan Brook, Professor an der Universität von Saskatchewan und einer der führenden kanadischen Experten für dieses Problem, vergleicht die Ausbreitung der Wildschweine mit einem "ökologischen Zugunglück".
Woher kommen sie?
In den 1980er Jahren begannen kanadische Landwirte mit der aktiven Zucht von Wildschweinen. Nachdem sie 2001 ihren Höhepunkt erreicht hatte, brach die Branche dramatisch ein. Daraufhin ließen viele Besitzer die Schweine einfach in die Freiheit entlassen. Es stellte sich heraus, dass sie die kanadischen Winter gut überlebten.
Die intelligenten, anpassungsfähigen und pelzigen Tiere sind anspruchslose Fresser: Sie fressen Nutzpflanzen, Wildtiere und reißen den Boden auf der Suche nach Ungeziefer auf. Außerdem vermehren sie sich sehr, sehr schnell und übertragen schwere Krankheiten wie die Afrikanische Schweinepest. Darüber hinaus können Wildschweine aggressiv gegenüber Menschen sein. Es gibt sogar einen dokumentierten Fall, bei dem 2019 in Texas eine Frau getötet wurde.
Umfang des Problems
Wildschweine sind mittlerweile in drei kanadischen Provinzen verbreitet: Alberta, Saskatchewan und Manitoba. In jüngster Zeit sind Wissenschaftler über die Ausbreitung der Art nach Süden in die US-Bundesstaaten Minnesota, North Dakota und Montana alarmiert. Die Amerikaner kämpfen verzweifelt gegen die wachsende Superschweinpopulation. Das US-Landwirtschaftsministerium setzt Flugzeuge und Drohnen ein, um die Überwachung entlang der Nordgrenze zu verstärken.
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