Schulspeisung, Grundeinkommen für Rentner und Arbeitsplätze für Arbeitslose - was wird den Kanadiern versprochen?
Die Provinz Neufundland und Labrador hat ihre Strategie zur Armutsbekämpfung vorgestellt.
Der Premierminister von Newfoundland und Labrador Andrew Furey hat einen Plan zur Bekämpfung der Armut in seiner Region vorgestellt.
Bei der Strategie handelt es sich um einen Dreijahresplan. Sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu dem großen Ziel, bis 2031 eine der gesündesten Provinzen Kanadas zu werden. Finanziell wird die Strategie durch den Haushalt von Neufundland und Labrador unterstützt: Für das Jahr 2023 sind 900 Millionen CA$ für soziale Belange vorgesehen. Darüber hinaus werden die Behörden bis zu 85 Millionen CA$ pro Jahr speziell für die Umsetzung des Plans bereitstellen.
Was genau ist der Plan?
Der neue Plan zur Armutsbekämpfung wurde von Vertretern verschiedener Gemeinschaften, indigener Völker, kommunaler Behörden und Fachleuten entwickelt. Er umfasst vier Schlüsselbereiche:
- Verringerung der Kinderarmut;
- Sinnvolle und nachhaltige Beschäftigung schaffen;
- Verbesserung des Einkommens;
- Unterstützung von Senioren.
Verringerung der Kinderarmut
- Das Programm, das einkommensschwachen Familien mit Kindern während des ersten Lebensjahres des Kindes einen monatlichen Zuschuss von 150 CA$ gewährt, wird ausgeweitet — es wird nun bis zum fünften Lebensjahr des Kindes gezahlt.
- Das Kindergeld für einkommensschwache Familien wird um 300 % erhöht.
- Ab September wird die Regierung das Frühstücks— und Mittagessensprogramm auf alle Kindergärten und Schulen in der Provinz ausweiten — für Schüler bis zur 9.
Schaffung sinnvoller und nachhaltiger Arbeitsplätze
- Das Pilotprogramm zur Beschäftigungsstabilität wird in der gesamten Provinz weitergeführt: Es trägt dazu bei, dass ein Teil der Leistungen für ehemals Arbeitslose erhalten bleibt.
- Es wird ein Ausbildungsprogramm für Menschen aufgelegt, die schlecht bezahlte Arbeitsplätze verlassen wollen, um sich für besser bezahlte zu qualifizieren.
Erhöhung des Einkommens der Bürger
- Das System der finanziellen Unterstützung wird angepasst: Zunächst wird die Beihilfe für Menschen, die in Obdachlosenunterkünften leben, von 125 CA$ auf 175 CA$ pro Monat erhöht.
- Zum ersten Mal wird ein Grundeinkommensprogramm für Menschen im Alter von 60 bis 64 Jahren eingeführt, die derzeit Arbeitslosenunterstützung und Zahlungen des Gesundheitsministeriums erhalten. Auf diese Weise werden 30 bestehende Programme in 6 reorganisiert, was das Unterstützungssystem transparenter und zugänglicher machen wird.
Unterstützung für ältere Menschen
- Zusätzlich zum Grundeinkommen für Senioren wird die Höhe der Leistungen, die sie im Alter von 65 Jahren erhalten, erhöht — und zwar in Höhe der Bundesleistung. Dadurch erhalten die Rentner eine angemessenere und stabilere finanzielle Unterstützung.
- Ein gesonderter Plan zur Armutsbekämpfung für ältere Menschen wird von den Behörden in naher Zukunft vorgelegt werden.
- Die laufende Arbeit des gebildeten Kabinettsausschusses für Senioren wird fortgesetzt.
Prioritäten und Gründe
Der Minister für Kinder, Senioren und soziale Entwicklung, Paul Pike, sprach über die Entwicklung der Strategie:
"Unser neuer Plan zur Armutsbekämpfung konzentriert sich auf wichtige soziale Determinanten von Gesundheit, Einkommen und Ernährungssicherheit. Unser Schwerpunkt wurde durch die Anhörung von Menschen mit Armutserfahrungen, von Interessenvertretern der Gemeinschaft und von Mitarbeitern an der Basis entwickelt.
Dem Bericht der University of Toronto aus dem Jahr 2022 zufolge hat Neufundland und Labrador derzeit die niedrigste Rate an Ernährungsunsicherheit bei Kindern im Land. Die Regierung Furey stellte außerdem fest, dass die Provinz die höchste Kinderarmutsrate in Kanada aufweist. Dies war einer der Gründe für die Einleitung einer systemischen Lösung des Problems.