Wie kanadische Wissenschaftler Verbrechen aufklären
Die DNA-Forschung hat dazu beigetragen, Verbrecher zu finden, nach denen jahrzehntelang gesucht wurde.
Kanadische Genetiker helfen bei der Aufklärung von Verbrechen, die vor einem halben Jahrhundert stattgefunden haben. Zu diesem Zweck verwenden sie eine grundlegend neue Methode zur Entschlüsselung der DNA.
In Quebec beispielsweise hat die Polizei den Mörder von Sharon Pryor gefunden, die 1975 starb. Sie war erst 16 Jahre alt, als sie von einem unbekannten Mann auf dem Weg zu einem Familienessen brutal ermordet wurde. Der Polizei gelang es, ein grobes Phantombild zu erstellen und DNA-Spuren des Täters zu sichern, aber das war's dann auch schon. Die DNA des Täters passte nicht in die Datenbank der Polizei.
Achtundvierzig Jahre später ist die Wissenschaft einen Schritt weiter. Heute verwenden Wissenschaftler DNA-Analysen, um die Verwandtschaft mit dem Y-Chromosom zu ermitteln. Dies hilft bei der Suche nach männlichen Verwandten des Straftäters. Wenn zum Beispiel ein Mann in Kanada ein Verbrechen begangen hat und die Polizeidatenbank über die DNA eines entfernten Verwandten verfügt, kann die Polizei seinen Nachnamen und andere Details herausfinden. Dadurch lässt sich der Kreis der Verdächtigen erheblich einschränken.
Auf diese Weise fanden die Wissenschaftler den Nachnamen des Mörders Sharon heraus. Sie schauten nach, welcher Träger dieses Nachnamens 1975 in Montreal lebte. So fanden sie den Täter, den inzwischen verstorbenen Franklin Romayne. Er hatte zwei lebende Brüder, deren DNA-Analyse einen Irrtum ausschloss. Damit war bewiesen, dass die Methode funktionierte.
Polizeibeamte freuen sich über die neue Entdeckung — sie wird ihnen die Arbeit sehr erleichtern. In Zukunft werden die Wissenschaftler dank der DNA noch mehr Informationen über eine Person herausfinden können.