Quebec beschuldigt internationales Unternehmen der Ausbeutung ausländischer Arbeitnehmer
Die Geschäftsleitung reagiert auf die Forderungen des Immigrant Workers Center.
Das Immigrant Workers Centre in Montreal hat eine Sammelklage gegen zwei französische Unternehmen, Trésor und Newrest, eingereicht. Die Kläger behaupten, dass erstere aktiv Mitarbeiter im Ausland oder in Kanada mit Touristenvisa angeworben haben. Anschließend schickten sie die illegalen Arbeitskräfte an Newrest, das Fluggesellschaften mit Bordverpflegung versorgt.
Gleichzeitig, so heißt es in der Klage, manipulierten die Arbeitgeber die von ihnen eingestellten Personen bewusst und versprachen ihnen eine vollständige Registrierung und Legalisierung. Gleichzeitig wurden die Beschäftigten aufgrund ihres schutzbedürftigen Status auf abscheuliche Weise behandelt:
"Die Beklagten behandelten die Mitglieder der Klasse wie Objekte: kontrollierbar, entbehrlich, ersetzbar und ausbeutbar. Diese Erfahrungen waren für die Mitglieder der Klasse zutiefst erniedrigend und entmenschlichend und untergruben ihre Würde, ihre psychologische Sicherheit und ihr Selbstwertgefühl", heißt es in dem Aufruf der Anwälte.
Insgesamt waren 400 Personen von den Maßnahmen der Unternehmen betroffen. Die Anwälte behaupten, dass ihnen regelmäßig weniger als der Mindestlohn gezahlt wurde, dass ihnen die Abschiebung drohte und dass Überstunden und Versicherungen nicht bezahlt wurden. Darüber hinaus wurden die eingestellten Arbeitnehmer getäuscht, da der Arbeitgeber weder die Möglichkeit noch die Absicht hatte, die Arbeitnehmer nach kanadischem Recht zu formalisieren.
Newrest nahm die Vorwürfe ernst, reagierte aber mit einem kategorischen Dementi auf die Anschuldigungen. Das Unternehmen ist seit 2010 in Kanada tätig und wurde bisher nicht von den örtlichen Behörden sanktioniert, hat aber nun die Einleitung einer internen Untersuchung angekündigt.