Die triumphale Rückkehr der Schreibkunst
Die Schulkinder in Ontario werden auf die altmodische Art und Weise das Schreiben lernen.
Ab September wird in den Schulen von Ontario wieder kursiv geschrieben. Das wird verpflichtend sein. An kanadischen Schulen wird die Schreibschrift erst seit 2006 gelehrt, aber die Schreibschrift hatte ihre Vorteile.
Pädagogen sind der Meinung, dass das Schreiben in Großbuchstaben die Kinder Genauigkeit, kritisches Denken und den Wunsch nach Schönheit lehrt. Außerdem hilft es den Schülern, ihre eigene Handschrift zu entwickeln, mit der sie sich selbst ausdrücken können.
Die Kanadier verwenden Großbuchstaben im Erwachsenenalter recht häufig, so dass die Beherrschung dieser Schreibweise den Schülern nach dem Schulabschluss helfen wird.
Ontario will ernsthaft mehr Zeit für die grundlegendsten Fähigkeiten aufwenden: Lesen, Schreiben, Sprechen und Aussprache. Die Schulen werden die akustische Methode des Lese— und Schreibunterrichts anwenden: Sie basiert auf der Herstellung einer Verbindung zwischen dem Klang einer Silbe und ihrer Schreibweise. Die Lehrkräfte wollen auf diese Weise die Lese— und Schreibfähigkeit der Kinder fördern. Die akustische Methode eignet sich jedoch eher für Sprachen, in denen die Regel gilt: "Wie man es hört, so wird es geschrieben". Im Englischen und Französischen gibt es diese Regel nicht: Es gibt viele Ausnahmen bei den Buchstabenkombinationen. Deshalb bezweifeln einige Lehrer den Erfolg dieser Idee.
Die Lehrergewerkschaft von Ontario ist mit der Frist für die Einführung des neuen Fachs nicht zufrieden. Es soll im September eingeführt werden, und die Lehrer sind besorgt, dass sie keine Zeit haben werden, das Material vorzubereiten. Natürlich wissen sie, wie man in Großbuchstaben schreibt, aber die meisten von ihnen haben es den Kindern noch nie beigebracht. Sie wissen nicht, wie man es richtig macht.
Die Beamten glauben, dass die vorgesehene Zeit ausreicht. Das Bildungsministerium hat nicht die Absicht, die Neuerungen zu verschieben.