Anthony Rota ist zurückgetreten
Der Sprecher des Unterhauses hat dem Druck seiner Parteifreunde nachgegeben.
Der Sprecher des Unterhauses, Anthony Rota, ist inmitten einer Kontroverse über einen Vorfall im Parlament zurückgetreten. Zur Erinnerung: Am 22. September wurde der 98-jährige Yaroslav Gunka, der in einer Nazi-Einheit gekämpft hatte, von Rota zur Sitzung eingeladen. Der Parlamentspräsident stellte ihn als einen Veteranen des Zweiten Weltkriegs vor, der für die Freiheit des ukrainischen Volkes gekämpft hatte, woraufhin die kanadischen Beamten Gunka mit stehenden Ovationen begrüßten.
Rota ging freiwillig, wie er auf der Sitzung am 26. September berichtete. Er entschuldigte sich erneut — zum dritten Mal — für das, was passiert war. Rotas Parteikollegen unterstützten seine Entscheidung: Zuvor hatten wir darüber berichtet, dass Mitglieder der Liberalen Partei auf dem Rücktritt des Parlamentspräsidenten bestanden.
Die Zustimmung der Liberalen, dass der Vorfall inakzeptabel war, und der Rücktritt des Schuldigen stellten die kanadische Opposition jedoch nicht zufrieden. Die Mitglieder der anderen im Parlament vertretenen Parteien übten scharfe Kritik an den Liberalen, die für die Organisation des Treffens verantwortlich sind. Viele von ihnen waren sich einig, dass eine solche Nachlässigkeit einen Schatten auf die Partei im Allgemeinen und — in den Augen der Welt — auf ganz Kanada wirft. Die hitzige Debatte im Parlament dauert bis zum heutigen Tag an.
Übrigens stimmte auch die Menschenrechtsorganisation Friends of the Simon Wiesenthal Center (FSWC) den Oppositionellen zu. Ihre Mitglieder stellten fest, dass Rota alle 338 Abgeordneten kompromittiert habe.
Der Rücktritt von Rota wird am Mittwochabend, 27. September, wirksam. Das bedeutet, dass die Abgeordneten einen neuen Sprecher wählen müssen, damit das Unterhaus weiterarbeiten kann.
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