Kanadische Arbeiter verklagen Shopify
Das Gericht kann die Marke anweisen, ihnen 130 Millionen CAD zu zahlen.
Shopify, der kanadische Markenriese, hat kürzlich beschlossen, 20 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Das Unternehmen entwickelt Software für Online-Shops und Einzelhandelsgeschäfte. CEO Tobias Lütke sagte, die Entscheidung sei getroffen worden, weil das Unternehmen schwierige Zeiten durchmache. Ein Teil des Unternehmens musste verkauft werden — Shopify Logistics wurde von einem anderen Unternehmen aufgekauft.
Entlassene Mitarbeiter vermuten, dass es sich nicht um eine Krise, sondern um den Aufstieg der künstlichen Intelligenz handelt. Neue Technologien machen es möglich, einige menschliche Mitarbeiter durch neuronale Netze zu ersetzen. Es ist ihnen jedoch egal, warum sie ihren Arbeitsplatz verloren haben. Der Grund für ihre Unzufriedenheit ist das Fehlen von Abfindungen, die das Unternehmen nicht gezahlt hat, obwohl sie versprochen wurden. Sie haben eine gemeinsame Klage über 130 Millionen CAD eingereicht. Das ist eine Menge Geld, aber die Gewerkschaften in Kanada bekommen oft ihren Willen.
Tatsächlich hat das Unternehmen den Entlassenen Abfindungen gezahlt. Es kürzte sie jedoch einseitig um Tausende und sogar Zehntausende von Dollar. Die Arbeitnehmer hatten den gleichen Betrag erwartet, als sie den Vertrag mit dem Unternehmen unterzeichneten, aber sie erhielten viel weniger. Die mit der Klage befassten Anwälte sagen, dies sei der erste derart dreiste Fall von Vertragsbruch.
Die Sammelklage wurde von Ian Russell geleitet, der seit sieben Jahren bei Shopify tätig ist. Nach Angaben von LinkedIn ist er auf Handels— und Arbeitsrecht spezialisiert. Das Unternehmen hatte sich schwer verkalkuliert, als es beschloss, die Vergütung des ehemaligen Anwalts um 50.000 CAD zu kürzen. Die Medien bekamen Wind davon, und Ian brachte verärgerte Mitarbeiter zusammen. Das gierige Unternehmen steckt jetzt wahrscheinlich in großen Schwierigkeiten, denn es hat mehreren starken Anwälten die Bezüge gekürzt.
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